Erhard Wolf
FREUND A. FÜRSTENAU
Jagdfeuerwaffen aus der Werkstatt der Büchsenmacherfamilie Freund A. Fürstenau zählen mit zu den besten und elegantesten Waffen des 18. Jahrhunderts. In fast allen öffentlichen und privaten Sammlungen über historische Jagdfeuerwaffen befinden sich Stücke aus der Werkstatt der Freund-Familie. Sie waren Hofbüchsenmacher der Grafen zu Erbach-Fürstenau. Über die Hofbüchsenmacher selbst und über einzelne Mitglieder der Büchsenmacherfamilie Freund in Fürstenau war im Gegensatz zu anderen Büchsenmachern der Zeit wenig bekannt, obwohl noch heute eine große Anzahl von Feuerwaffen aus ihrer Werkstatt existieren. Auch in den Veröffentlichungen der bekannten Autoren für historische Feuerwaffen finden sich nur wenige Hinweise auf die Mitglieder der Freund-Familie.
Der Autor Erhard Wolf, bekannt durch seine Veröffentlichungen über Steinschloss-Jägerbüchsen und Jagd-Feuerwaffen hat nach umfangreichen Vorarbeiten und Recherchen versucht diese Lücke zu schließen. Durch Auswertung der Kirchenbücher der evangelischen Gemeinde in Michelstadt im Odenwald und Recherchen in öffentlichen und nichtöffentlichen Archiven hat der Autor die Existenz von fünf Mitgliedern der Familie Freund nachgewiesen.
Sie arbeitenden als Hofbüchsenmacher in der Zeit von ca. 1700 bis 1858 hauptsächlich für das Haus Erbach-Fürstenau in Steinbach. Das Schloss Fürstenau befindet sich heute noch im Ortsteil Steinbach von Michelstadt im Südhessischen Odenwaldkreis, ebenso die Gebäude der ehemaligen Werkstatt der Büchsenmacherfamilie Freud.
Neben den biografischen Daten dieser genannten Meister und einem Verzeichnis über die in der „Hofgraeflichen Gewehrkammer dahier befindlichen Gewehre und sonstige zur Jagd gehörigen Gegenstände“ sind auch Marken, Stempel und Signaturen an Freund-Jagdfeuerwaffen abgebildet und beschrieben. Im anschließenden Katalog Freundscher-Feuerwaffen werden 10 verschiedene Prunkwaffen aus öffentlichen und privaten Sammlungen auf 50 Seiten vorgestellt. Alle mit detailgenauen Farbaufnahmen und kurzen Beschreibungen versehen.
Das vorliegende gelungene Werk richtet sich nicht nur an die Sammler und Freunde historischer Jagdfeuerwaffen, sondern auch an am Kunsthandwerk und Geschichte des Odenwaldes interessierte Leser. Der sehr moderate Preis dürfte dabei kein Hindernis sein.
