ISBN 978-3-929652-07-9

Best.-Nr. 9613 | EUR 58,00

Joachim Hilsenbeck

Württembergische Kopfbedeckungen
mit Uniformierung, 1798-1918

Mit diesem neuen Buch, welches das Thema Württembergs Kopfbedeckungen mit Uniformierung Zeitraum von 1798 bis 1918 beschreibt, will ich Ihnen nicht nur Originalstücke, sondern vorwiegend Zentenaranfertigungen präsentieren.
Zentenar (Hundertjähriger) bedeutet 100-Jahr-Feiern von bestimmten Regimentern, die ihr Jubiläum in Form von Reiterfestspielen, 100-jährigen Bestehen oder auch Chef-Jubiläum und sogenannten Regimentsapells um die Jahrhundertwende durchführten.
Zu diesen Feierlichkeiten sind Uniformen nachgeschneidert worden, die bei Schlachten und Feldzügen in den vergangenen 100 Jahren getragen wurden. Kopfbedeckungen sind aus einfachen Materialien und teilweise unter Verwendung aus Teilen von Originalstücken hergestellt worden. Lediglich die Blankwaffen hat man aus späterer Zeit übernommen. Zu den Veranstaltungen wurden Theaterspiele von Kriegern aus alter Zeit sowie Belagerungen einer Festung oder Rückkehr einer Kompanie aus Russland, nachgespielt. Letztendlich endeten diese Feierlichkeiten mit der Huldigung Seiner Majestät König Wilhelm II. von Württemberg.
Eine besondere Darstellung für das Reiterfestspiel des Dragoner-Regiments Nr. 26 König, übernahm Herzog Robert von Württemberg. Er spielte die Rolle des Herolds und trat in verschiedenen Uniformen auf.

Zentenarstücke werden heute leider von den Sammlern nicht richtig angenommen und als Kopien eingestuft. Das ist im gewissen Sinn auch richtig: aber warum gibt es Zentenaranfertigungen? Der Grund ist ganz einfach: Diese Stücke, teilweise zurück bis in die napoleonische Epoche, sind im Original nur noch als Fragmente im Museumsbestand zu finden.
Ein Zentenarstück ist aber trotzdem 100 Jahre alt, also gleichwertig zu behandeln wie Helme oder Uniformen aus der Kaiserzeit, allerdings kein Originalstück aus der Zeit aber ein Originalstück um 1903, 1905, 1912 usw., wann eben die 100-Jahr-Feierlichkeiten stattgefunden haben.

Mann sollte deswegen anders über diese Anfertigungen denken, denn sie sind immerhin ein Stück Zeitgeschichte, die sich im Original leider nicht mehr darstellen lassen.
Nach der Krönung von Kurfürst Friedrich zum König Friedrich durch Napoleon I. wurde Württemberg am 1. 1. 1806 Königreich. Doch blieb die so betonte Souveränität nach außen eng begrenzt. Der König hatte zu tun was Napoleon wollte. Eine große politische Änderung in Deutschland brachte der von Napoleon I. gegründete Rheinbund. Der König von Württemberg hatte 12.000 Mann zu stellen und 1809 verließen die Truppen ihre Garnisonen.
Die württembergischen Truppen rückten im März 1812 nach Westpreußen, um von da aus am 25. Juni 1812 nach Russland zu marschieren. Bei diesem Feldzug erlitten über 10.000 Württemberger den Tod.
Dies ist ein Hauptgrund, dass nicht mehr viel Originalstücke aus der napoleonischen Epoche vorhanden sind. Spätere Uniformen und Kopfbedeckungen unter König Wilhelm I. und König Karl wurden abgeändert und abgetragen, weiterverwendet, ja die Württemberger, waren eben ein sparsames Volk!
In der Einleitung finden Sie einen kurzen Abriss über das württembergische Militär nebst seinen Regenten von 1638 bis 1871.
Die württembergische Uniformierung in der Regierungszeit unter König Friedrich von 1797-1816 umfasst den 1. Teil. Mit originalen Lithographien, Zeichnungen, Gemälden sowie Realienstücken und Fotos von Zentenarfeierlichkeiten, Uniformstücken sowie Kopfbedeckungen wird dieser Textteil umrahmt.
Eine kurze Beschreibung der Uniformierung der württ. Truppen gibt einen kurzen Einblick, wie sich die Uniformierung von Regent zu Regent verändert hat.
Die württembergische Uniformierung in der Regierungszeit unter König Wilhelm I. von 1816-1864 sowie die Entwicklung der Leistungsfähigkeit, gibt einen Überblick über diese Epoche.
Dazwischen lesen Sie eine kurze Biographie Seiner Durchlaucht Herzog Wilhelm I. von Urach. Persönliche Uniform, Kettensäbel und verschiedene Gemälde.

Die württembergische Uniformierung in der Regierungszeit unter König Karl von 1864-1891 macht die Fortsetzung. Eine ganz neue Uniform mit Kopfbedeckung wurde nach österreichischem Muster eingeführt. Ein kurzer dunkelblauer, zweireihiger Waffenrock, dunkelgraue Hose mit roten Vorstößen. Die Kopfbedeckung war eine dunkelblaue Dienstmütze. Aus dieser Zeitepoche sind noch einige Originalstücke erhalten, aber es gibt trotzdem Zentenaranfertigungen.
Die württembergische Uniformierung in der Regierungszeit unter König Wilhelm II. von 1891 bis 1918 bildet den Abschluss mit Originalfotos aus der Dienstzeit sowie Zentenarfeierlichkeiten. Mit der Veränderung der Uniform wieder im einreihigen Waffenrock und nach preußischem Vorbild, mit der Pickelhaube, endete auch der bunte Rock 1914. Ab hier ging es über zur feldgrauen Uniform mit dem Stahlhelm.

Als Abschluss sehen Sie einen Gefechtskalender der württ. Truppen von 1793-1871, eine Aufstellung und Entwicklung der Truppenteile und Verbände des XIII. (kgl. württ.) Armeekorps sowie Standorte.